Versicherungsrecht
Das Versicherungsrecht regelt die Beziehung zwischen dem Versicherten und der Versicherung. Für die meisten Bereiche gibt es keine Pflicht, eine Versicherung abzuschließen. Ob ein Abschluss einer freiwilligen Versicherung ratsam ist oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Grundsätzlich gilt aber, je höher ein Risiko ist oder je existenzbedrohender es sein kann, desto eher wird ein Abschluss einer Versicherung sinnvoll sein. Während die private Krankenversicherung eher ein Luxusprodukt ist, braucht man über die Sinnhaftigkeit einer Haushaltsversicherung nicht lange nachdenken.
Bereiche des Versicherungsrechts
Versicherungen kann man für viele verschiedene Bereiche abschließen – typische Bereiche sind beispielsweise:
- die Reiserücktrittsversicherung, die z.B. einen Rücktritt von der Reise ermöglicht, wenn aufgrund der Covid-19 Pandemie die Hotellerie zum geplanten Reisezeitpunkt geschlossen hat;
- die private Unfallversicherung, die finanzielle Nachteile ausgleicht, wenn ein Freizeitunfall passiert;
- die Haushaltsversicherung, die die Kosten der Sanierung des Wasserschadens übernimmt, der durch die ausgelaufene Waschmaschine entstanden ist;
- die Rechtsschutzversicherung, die die Prozesskosten eines kostenintensiven Rechtsstreits übernimmt;
- die Lebensversicherung, die als Pensionsvorsorge oder als Absicherung für die Hinterbliebenen dienen soll;
- die Haftpflichtversicherung, die nach einem Autounfall für Unfallkosten, Schmerzengeld und Verdienstentgang aufkommt
Vertragsabschluss
Haben Sie sich für eine Versicherung entschieden, wird ein Antragsformular ausgefüllt. Bei Vertragsabschluss erhalten Sie die „Polizze“, welche die Urkunde über den Versicherungsvertrag darstellt. Zusätzlich zur Polizze gelten aber auch meist Allgemeinen Versicherungsbedingungen. Diese enthalten meistens Risikoausschlüsse und zusätzliche Verpflichtungen, die der Versicherte einhalten muss. Wichtig ist es zu prüfen, ob einerseits der Antrag mit der Polizze übereinstimmt oder ob die Allgemeinen Versicherungsbedingungen eventuell ungewöhnlich oder gröblich benachteiligend für den Versicherten sind. Jedenfalls gilt bei Abschluss der Versicherung: Lesen Sie sich die Polizze samt Antrag und Allgemeine Versicherungsbedingungen gut durch! Die umfassenden Allgemeinen Bedingungen der Versicherungen werden häufig gar nicht vom Versicherten gelesen – dies ist zwar in Anbetracht der Länge und Kompliziertheit des Textes nachvollziehbar, aber deswegen nicht weniger wichtig. Wir unterstützen Sie gerne bei der Überprüfung Ihres Versicherungsvertrages.
Der Versicherungsfall
Nach einem Autounfall, einem Hausbrand oder vergleichbaren Schicksalsschlägen kann die Versicherung zumindest finanziellen Ausgleich schaffen. Ist ein Versicherungsfall eingetreten, ist er der Versicherung zu melden. Diese übernimmt im besten Fall zur Gänze die Kosten. Leider kommt es aber auch vermehrt vor, dass sich die Versicherung weigert, für den entstandenen Schaden aufzukommen. Oder die Versicherung zögert bewusst eine Zahlung hinaus.
Wenn Sie mit der Situation konfrontiert sind, dass die Versicherung die Kostenübernahme ablehnt, müssen Sie dieser sogenannten „Deckungsablehnung“ aus zweierlei Gründen Beachtung zu schenken: Zum einen muss überprüft werden, ob die Ablehnung zu Recht erfolgte, zum anderen beginnt mit Übermittlung der Deckungsablehnung die Zeit zu laufen: Wird vom Versicherten die Versicherung nicht innerhalb von 12 Monaten geklagt, so ist die Versicherung von der Leistung frei und muss diese nicht erbringen. Ein Jahr ist schnell vorbei, wir empfehlen bei Erhalt einer zweifelhaften Deckungsablehnung eine rasche Überprüfung zur Abklärung, ob die Ablehnung rechtmäßig erfolgte. Bei versicherungsrechtlichen Fragen und zur Geltendmachung Ihrer Rechte sind wir der optimale Ansprechpartner.